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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 47

1911 - Leipzig : Freytag
47 Nordamerika nur ein Anhängsel von Südamerika, während seit dem 18. Jahr- hundert die Rollen vertauscht sind und Südamerika weniger Bedeutung hat. a) Nordamerika ist in vielen Beziehungen dem Erdteil Asien ähnlich und ist auch stärker nach W. vorgeschoben als nach Europa. Es hat keine selbständige Entwicklung genommen, sondern nur die von der Alten Welt dorthin übertragene Kultur fortgebildet. [ b) Südamerika unterscheidet sich von Nordamerika namentlich dadurch, daß es fast gar nicht gegliedert ist, und hing auch mit Nordamerika früher nicht zusammen, sondern die Landbrücke von Panama (á) ist neueren Ursprungs. Mexiko (spr. méjiko) ist nach seiner ganzen Landesnatur nordamerikanisch, dagegen hat die Inselgruppe der Antillen (antiljen) niemals mit Nordamerika zusammen- gehangen und man hat deshalb ein Recht, Mittelamerika als ein selbständiges Stück anzusehen. Auch in Südamerika findet sich ein älteres östliches Gebirge, das durch eine große Ebene mit einem jüngeren, an Vulkanen reichen Faltungs- gebirge verbunden ist. 4. Höhengliederung. So verlaufen durch ganz Amerika die östlichen und westlichen Bergländer nebeneinander, durch ein von N. nach S. sich erstrecken- des Tiefland voneinander getrennt. Dieses entwickelte sich zu einem Becken für die Riesenströme des Erdteiles und war auch die naturgegebene Bahn für den menschlichen Verkehr. a) Im No. erstrecken sich in der Nähe der Küste die Alleghanies (sprich: ellegénnis). Sie erheben sich bis zu 2000 m. An Ausdehnung entsprechen sie unseren Alpen, doch wirken sie s'ehr hemmend auf den Verkehr zwischen dem Küstenstreifen und dem Innern und sind nur im N. besser passierbar. b) Südlich davon bilden die Antillen ein in das Meer eingetauchtes Schiefergebirge, dessen Gipfel bis zu 3000 m aufsteigen. c) Auf dem Festlande von Südamerika schließt sich das Hochland von Guayana (gwajâna) an, das zum großen Teil aus Sandstein besteht, und darauf folgt das Hochland von Brasilien, das sich weniger durch hohe Berge als durch tief eingesenkte Täler auszeichnet. d) Das westliche Gebirge faßt man auch mit dem Gesamtnamen der Kordilleren (kordiljêren, d. i. Kettengebirge) zusammen. Es besteht im N. aus zwei gleichlaufenden Zügen, den östlichen Rocky Mountains (sprich: Rócki Maúntens) oder Felsengebirge und einem westlichen, steil zur Küste abfallenden Zuge, den man in die Seealpen, das Kaskadengebirge (ká) und die Sierra Nevada (vâ, d. i. Schneegebirge) gliedert. Das Kaskadengebirge tritt so weit an den Stillen Ozean heran, daß seine Ränder durch Fjorde zerschnitten werden. Die Sierra Nevada ist durch eine besonders wilde Natur und eigentümliche Felsbildungen ausgezeichnet. Zwischen ihr und dem Felsengebirge erstreckt sich ein großes Becken, in dem sich Salzseen befinden. e) Das Tafelland von Mexiko wird von Vulkanen überragt, die bis in den ewigen Schnee hinaufreichen. Auch Mittelamerika ist größtenteils gebirgig und enthält auf seiner Höhe den Nikaraguasee (nikarâgwa), der sechzehnmal so groß ist wie der Bodensee. /) Die den Gebirgszug in Südamerika fortsetzende Sierra Nevada de Santa Marta ist ein Granitgebirge. Die Kordilleren oder Anden von Südamerika sind teil- weise vulkanischer Natur. Man gliedert das lange 'Kettengebirge nach den Ländern,

2. Teil 3 - S. 62

1911 - Leipzig : Freytag
62 bedeckt mit immergrünen Laubwäldern und mit waldlosen Flächen, auf denen die an die trockene Luft angepaßten riesigen Kakteen und Agaven emporstarren. Die Hochebene wird von gewaltigen Vulkanen überragt. Häufige Erdbeben sind die lästigen Begleiterscheinungen der vulkanischen Tätigkeit. 3. Städte. Die Hauptstadt der Republik ist die Stadt Mexiko, herrlich in einem prächtigen Hochtale gelegen und neuerdings infolge der Regelung der Abwässer auch eine gesunde Stadt. Auf der Hochebene liegen bedeutende Bergwerkstädte wie Potosi (szî) und Puebla (ê). Zu der Republik gehört auch die bergige Halbinsel Altkalifornien und ein großer Teil der flachen Halbinsel Yukatan (án). Neben den Erzeugnissen der Bergwerke führt Mexiko besonders Kakao, \ i Fig. 27. Mont Pelé. (Nach einer Photographie.) Kaffee, Vanille und Drogen aus. Das Land, das lange brach gelegen hat, beginnt sich jetzt, besonders durch die Tatkraft der Europäer, wieder zu heben. Ii. Mittelamerika. Í. Lage. Zwischen der Landenge von Tehuantepek (ek) und der von Panama (má) erstreckt sich ein vulkanreiches Hochland, das man als Mittel- amerika bezeichnet. Dadurch, daß es nur einen schmalen trennenden Streifen zwischen den beiden größten Weltmeeren bildet, der noch dazu durch die Hondurasbucht eingeengt wird, hat Mittelamerika eine ganz ausgezeichnete Lage für den Weltverkehr. Wenn es erst gelingt, den Isthmus von Panama durch einen Kanal zu durchbohren, wird ein großer Teil des Verkehres sich hier ver-

3. Teil 3 - S. 64

1911 - Leipzig : Freytag
64 a) Unter den zu Großbritannien gehörigen Bahamainseln ist die kleine Insel Guanahani geschichtlich merkwürdig. Kolumbus nannte sie San Sal- vador (ô), d. h. Heiliger Erlöser; heute führt sie den Namen Wallings-(uótling)-insel. b) Unter den Großen Antillen ist Kuba die größte und wichtigste. Wegen ihrer Fruchtbarkeit und wegen der Schönheit ihrer Tropenlandschaft nennt man sie „die Perle der Antillen". Auf ihr wird sehr viel Zucker, » Kaffee ¡und Tabak gebaut. Der wichtigste Platz ist La Habana (sprich: awâna) mit trefflichem Hafen und hochentwickelter Tabakfabrikation. Die früher spanische Insel ist jetzt eine Eepublik, steht aber unter der Leitung der Vereinigten Staaten. Die Insel Haiti (haîti) wird von zwei Republiken eingenommen, der Neger- republik Haiti und der Mulattenrepublik San Domingo (i). Den Engländern gehört die Insel Jamaika. Das Haupterzeugnis ist der aus dem Zuckerrohr gewonnene Rum. Die Insel Portoriko (î, d. h. Reicher Hafen) erzeugt hauptsächlich Tabak und gehört den Vereinigten Staaten. Die sämtlichen Großen Antillen sind wegen ihrer reichen Bodenerzeugnisse dicht besiedelt. c) Die Kleinen Antillen erzeugen ebenfalls Kolonialwaren und sind im Besitze verschiedener europäischer .Staaten (der Franzosen, Niederländer, Dänen, Eng- länder). Das französische Eiland Martinique hat durch den furchtbaren Ausbruch des Mont Pelé neuerdings eine traurige Berühmtheit erhalten (Fig. 27, 28). - Iv. Südamerika. 1. Flächengliederung. Das nahezu dreieckige Festland ist fast gar nicht gegliedert und gleicht darin dem etwa in derselben Breite liegenden Afrika. 2. Oberflächengestalt. Das Gebirge der Anden (oder Cordilleras [kordiljeras] de los Andes) erstreckt sich von der Landenge von Panama bis an die Magellan- straße, die den_archipel der Feuerlandsinseln von dem Festlande abschneidet. Durch seine Lage unmittelbar an der Meeresküste und seine geringe Schartung hat es viel dazu beigetragen, den Verkehr zwischen der Atlantischen und der Pazifischen Küste zu hindern. Selbständig ist das Hochland von Guayana (sprich: gwajâna) und das Gebirgs- land von Brasilien. Zwischen den Gebirgen erstreckt sich ein großes^Tiefland, das sich in das Becken des Orinoko, des Amazonenstromes und des Rio de la Plata (pláta) gliedert. In den Llanos des Orinokogebietes gedeiht infolge des zur Sommerzeit eintretenden Tropenregens nur Gras, das aber verdorrt, sobald größere Hitze oder Trockenheit eintritt. Am Amazonenstrom, der mit dem einheimischen Namen Maranon (maránjon) heißt, ziehen sich üppige Urwaldgebiete, sogenannte Selvas (szélwas), in riesiger Ausdehnung hin. Sie bekommen ihre Feuchtigkeit von dem an den Fluß ufern bis tief in das Innere hinein wehenden Seewinde. Der Wald bietet dem Vordringen der Menschen namentlich dadurch große Schwierigkeit, daß von den Ästen der hohen Tropenbäume Schlingpflanzen (Lianen) herab- hängen, die sich untereinander verflechten. Auf den Ästen der Bäume wachsen als Schmarotzerpflanzen großblütige Orchideen. Man gewinnt aus dem Walde vornehmlich den Saft der Kautschukbäume, das Brasil- und Mahagoniholz und die hier vielfach wild vorkommende Ananas. Die Urwälder sind auch reich an

4. Teil 3 - S. 66

1911 - Leipzig : Freytag
66 in Valdivia wohnen sehr viele Deutsche als Großkaufleute und als Industrielle. Zu Chile gehört das westliche Patagonien und Feuerland. Letzteres hat seinen Namen daher, daß die Eingeborenen wegen der stürmischen und feuchten Luft nur schwer Feuer machen konnten und deshalb stets Feuer mit sich führten. 2. Die Atlantischen Länder. а) Argentinien (d. i. Silberland) besteht zum großen Teile aus weiten Weide- flächen, ist aber auch neuerdings vielfach zu Ackerbausiedlungen in Benutzung genommen worden und erzeugt hauptsächlich Weizen. Die großen Viehherden werden von berittenen Hirten gehütet. Die Bewohner sind zum größten Teil Eingewanderte; unter ihnen sind viele Italiener und Deutsche. Die Hauptstadt Buenos Aires (buenos áires) liegt an der Mündung des Parana (paranâ), dessen Mündungstrichter man als La Plata bezeichnet, und trägt ihren Namen „Gute Lüfte" wegen ihres gesunden Klimas mit vollem Rechte. Sie ist die größte Stadt von Südamerika, führt namentlich Wolle, Brotkorn und Viehhäute*aus und ist der Knotenpunkt der Eisenbahnen. Von hier führt die Transandinische Eisenbahn in drei Tagen über das Gebirge hinüber nach Valparaiso. 1 ^ б) Der kleine Staat Uruguay (á) betreibt ebenfalls hauptsächlich Viehzucht, hat aber auch Mais- und Weizenfelder und Farmen, in denen der Strauß ge- züchtet wird. Die Hauptstadt Montevideo (montevidêo) hat deshalb einen regen Handel. Der Hauptort für die Bearbeitimg des Fleisches und die Herstellung des Liebigschen Fleischextraktes ist Fray Bentos (sprich: fraï wentos). c) Früher war Paraguay (païaguây) der einzige südamerikanische Staat, der nicht an das Meer grenzte. Er hat seinen Namen von einem Nebenflusse des Parana. Das Haupterzeugnis ist der in Südamerika sehr beliebte Paraguaytee oder Maté, der aus den Blättern einer Stechpalmenart hergestellt wird. d) Die Vereinigten Staaten von Brasilien waren früher ein Kaiserreich. Sie er- strecken sich weit in das Innere hinein und sind dort teilweise noch nie betreten worden. Vor wenigen Jahrzehnten fand ein deutscher Forscher im Innern des Landes Indianerstämme, die den Gebrauch des Feuers noch nicht kannten und also noch in der Steinzeit lebten. Der Boden ist meistens sehr fruchtbar und, da das Land sich durch ver- schiedene Höhenstufen erstreckt, für den Anbau der meisten Kolonialpflanzen geeignet. Brasilien erzeugt sehr viel Tabak, Zucker und Baumwolle; der Anbau von Kaffee hat so zugenommen, daß das Land jetzt zwei Drittel des Gesamtertrages der Erde liefert. Außerdem führt es viele Nutzhölzer aus und sein Boden ist reich an edlen Silber- und Golderzen sowie an Diamanten. Die Bewohner sind meist portugiesischer Abstammung, aber in den ge- mäßigten südlichen Provinzen befinden sich auch sehr viele deutsche Ansiedler. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (sprich: dschanêro, d. i. Januarfluß) liegt herrlich an einer prachtvoll eingerahmten Meeresbucht. Es ist wegen seines Handels, besonders mit Kaffee und Diamanten, der zweitgrößte Platz von Süd- amerika. In den südlichen Provinzen liegen große deutsche Siedlungen, unter ihnen Blumenau. Die größten Häfen im N. sind der Kaffeehafen Santos, ferner Bahia (baia),

5. Teil 3 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 das hauptsächlich Zucker und Tabak ausführt, und Pernambuko (ú), der Mittel- punkt des Handels mit dem roten Färb- oder Brasilholz, das nach diesem Hafen auch den Namen Pernambukholz führt. An der Mündung des Amazonenstromes liegt keine größere Siedlung, da die Wasser Verhältnisse zu wenig geregelt sind. Brasilien ist äußerst reich an Gaben der Natur und kann sich bei geord- neter Regierung in dem Yerkehrsleben der Völker noch zu einer hervorragenden Rolle emporarbeiten. e) Guayana (gwajâna) ist ein verhältnismäßig niedriges Land, das nur von einzelnen Gebirgsketten durchzogen wird. Es hat ein heißes tropisches Klima und erzeugt deshalb auch die wichtigsten Tropenpflanzen (Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Ananas, Kakao, Pfeffer und Vanille), ist aber auch sehr un- gesund, und der östliche Teil Französisch-Guayana mit der Hauptstadt Cayenne (kajénn, „das Land, wo der Pfeffer wächst") dient deshalb den Franzosen als Ver- brecherkolonie. Das mittlere Stück Surinam (î) gehört den Niederländern und der W. mit dem Hafen Georgetown (sprich: dschôrdschtaun) den Engländern. /) Das untere Orinokogebiet umfaßt die Republik Venezuela (weneszuêla). Es besteht aus einem heißen Küstenstrich, trockenen Llanos, die nur zur Regenzeit mit Gras überzogen sind, und reicht mit seinem Hinterlande bis in das Gebiet des Urwaldes. Der Orinoko steht in Bifurkation (d. i. Flußgabelung) mit dem Amazonenstrome, denn einer seiner Seitenarme ist mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, verbunden. Das Land, dessen Handel früher zu einem sehr großen Teile in deutschen Händen lag und das vor 400 Jahren eine Kolonie deutscher Kaufleute (besonders der Wels er in Augs- burg) war, leidet jetzt sehr viel unter staatlichen Unruhen. Seine Haupterzeug- nisse sind Tabak, der besonders bei Varinas (î) heimisch ist, Kakao und Kaffee. Die Hauptstadt ist Caracas (carácas), ihr Hafen La Guayra (sprich: la gwáira). Wirtschaftliche Wichtigkeit Südamerikas. Südamerika wurde in früheren Zeiten vornehmlich auf seine Edelmetalle hin ausgenutzt. Es ist auf weite Strecken hin so fruchtbar und für Plantagenbau so geeignet, in den außer- tropischen Gebieten so reich an Weideflächen, auf denen Viehzucht getrieben werden kann, daß es, auch wenn sich keine Industrie entwickeln sollte, den- noch ein für die Erzeugung von Rohstoffen wichtiges Land ist. Außerdem birgt es in seinen großen unaufgeschlossenen Gebieten noch viel Platz für Anbau und Ansiedlung. Die meisten Länder werden sich günstig entwickeln, sobald staatlich ruhigere Zeiten eingetreten sein werden. Für die Europäer ist leider namentlich die pazifische Küste sehr entlegen. D. Australien. I. Das Festland. 1. Entdeckungsgeschichte. Australien, das bedeutet das unbekannte Süd- land, das man von jeher auf der südlichen Halbkugel vermutete, ist erst sehr spät entdeckt worden. Die Holländer entdeckten im Anfange des 17. Jahrhun- derts von ihren malaiischen Besitzungen her den W. des Festlandes und gaben ihm den Namen Neuholland. Etwas später fand Abel Tas man die Inseln Tas- manien und Neuseeland und zerstörte dadurch den Glauben an das Bestehen 5*

6. Teil 3 - S. 48

1911 - Leipzig : Freytag
48 zu denen es gehört. Hohe Berge., wie der Cotopaxi (á), der Chimborasso (tschimborásso), der lange Zeit für den höchsten Berg der Erde galt, und der Aconcagua (akonkâgwa), der höchste Berg von Amerika (7000 m hoch), große Hochseen, wie der Titicaca (áca), und Sümpfe verleihen ihm ein eigentümliches Gepräge. Nach S. lösen sich die Kordilleren in einzelne Felseninseln auf. 5. Tiefland. Die große Ebene zwischen den beiden Gebirgszügen ist im N. reich an riesigen Seen, unter denen der Winnipegsee (inni) und die Gruppe der Kanadischen Seen von besonderer Bedeutung sind. Da die beiderseitigen Randgebirge feuchte Regenwinde abhalten, so entwickeln sich die großen Ebenen als Steppengebiete. Man bezeichnet die Steppen in Nordamerika als Prärien (i, d. i. Wiesen), in Südamerika als Llanos (sprich: ljános, Fig. 14) und Pam- pas (Fig. 15), wobei nur die an einigen Stellen parkartig eingestreuten Baum- bestände eine Abwechslung in der Landschaft hervorbringen. 6. Gewässer. Die Bewässerung von Nord- und Südamerika gleicht sich in ganz auffälliger Weise. Dem St. Lorenzstrom entspricht der Amazonenstrom, dem Mississippi der La Plata, dem Nelson (nélsn) oder Saskatschewan der Orinoko (óko) und dem Mackenzie (sprich: Meckénsi) der Magdalenenstrom. Da im W. die Gebirge so nahe an das Meer herantreten, können sich auf der pazi- fischen Seite nur kurze Wildströme entwickeln. Auffallend ist der Unterschied, daß die nördlichen Flüsse als Seenströme, die südlichen als Rinnenströme aus- gebildet sind. Die Flüsse haben eine hervorragende Rolle für den Verkehr, denn sie sind bis weit in das Innere hinein schiffbar, da sie fast nur ebenes Land durchströmen. Der Mississippi ist auf mehr als 30 000 km, der Amazonenstrom sogar auf 40 000 km schiffbar. Der letztere führt in jeder Sekunde 70 000 cbm Wasser ins Meer, viermal so viel wie der Mississippi und dreimal so viel wie der St. Lorenz- strom; sein Flußgebiet umfaßt eine Fläche von 7 Millionen Quadratkilometer, doppelt so viel wie das des Mississippi. (Fig. 16.) 7. Klima. Das Klima des Erdteiles ist nicht so reich anverschiedenheiten Fig. 14. Llanos. (Nach einer^Photographie.)

7. Teil 3 - S. 61

1911 - Leipzig : Freytag
61 gewachsen, daß sie den Europäern einen empfindlichen Wettbewerb bereiten. Dazu kommt, daß die Yankees an kaufmännischem Unternehmungsgeiste und an Wagemut auf dem Gebiete des Handels und der Technik den Europäern weit voranstehen. Wenn auch Amerika sich aus eigener Kraft nicht zu höherer Kultur entwickeln konnte, da es ihm an den erforderlichen Haustieren fehlte, so ist es doch jetzt, nachdem ihm von Europa aus die ersten Hilfsmittel gegeben sind, zu einer ganz großartigen Höhe gelangt. Dies gilt besonders für die Union, aber auch Kanada tritt auf dem Welt- markte immer mehr hervor und vergrößert alljährlich seine Ausfuhr, während es Fig. 26. Goldenes Tor bei San Jfranzisko. (Nach einer Photographie.) bezüglich der Maschinen und sonstigen Erzeugnisse von der Alten Welt immer unabhängiger wird. 4. Die Republik Mexiko. 1. Kultur. In Mexiko fanden die ersten europäischen Entdecker vor 400 Jahren bereits eine sehr hohe Kultur vor, die aus der Zeit der Azteken (astêken) stammte und viel Ähnlichkeit mit den Formen der Alten Welt zeigte. Diese ist jetzt vollständig verschwunden. Die Bewohner sind zum Teil eingeborene Indianer, zum Teil Mischlinge und zum Teil Kreolen-. 2. Klima und Erzeugnisse. In der heißen, ungesunden, flachen Küsten- gegend gedeihen tropische Gewächse, besonders Nutzhölzer, aber auch die Ananas, die Vanille und die Banane. Nur wenige gute Hafenplätze liegen am Mexikanischen Golf und der beste, die Stadt Vera Cruz (sprich: krûs, d. i. Wahres Kreuz), ist außerdem wegen des dort herrschenden gelben Fiebers ver- rufen. Eine Eisenbahn führt in das Binnenland hinauf. Hier sind die Nieder- schläge nicht mehr so hoch, und infolge der größeren Höhenlage herrscht ein gesunderes Klima. Das Land ist reich an Silbererzen und ist abwechselnd

8. Teil 3 - S. 65

1911 - Leipzig : Freytag
65 den verschiedensten Tieren: Kolibris saugen in den Blüten Honig, kreischende Papageien schaukeln sich in den Zweigen und in den feuchten Niederungen lauern Kaimans, Riesen- und Giftschlangen auf ihre Beute. Sehr reich entwickelt ist auch die Welt der Insekten. Unter den Säugetieren sind die Wickelschwanzaffen dem Erdteile eigentümlich. Im S. schließen sich die großen Pampas, d. i. Ebenen, des Eio de la Plata an, Grasflächen ohne Baumwuchs, die stellenweise in Salzsümpfe übergehen. Die Patagonischen Steppen des äußersten S. sind öde. Auf den Pampas tummeln sich wilde und halbwilde Rinder, Pferde und Schafe, die man zusammen mit zahmen Tieren einfängt, um in großen Schlachthäusern ihr Fleisch zu verwerten. 3. Bewohner, staatliche Gliederung. Das früher vollkommen in spanischem und portugiesischem Besitz befindliche Südamerika besteht jetzt staatlich zum weitaus größten Teile aus selbständigen Freistaaten. Die Bewohner sind größten- teils Kreolen und nur in dem wenig aufgeschlossenen Innern kommen noch In- dianer vor. In dem mit kühlerem Klima ausgestatteten S. wohnen viele Deutsche als Ackerbauer und Gewerbetreibende. 1. Die Staaten des Andengebiets. a) In Kolumbia teilen sich die Anden in mehrere Parallelzüge. Zwischen ihnen fließt der Magdalenenstrom in einem tief eingefurchten Tale, das durchweg die Pflanzenfülle der Tropen aufweist. Die Hauptstadt Bogota (á) hegt auf einer Hochebene. b) In dem Staate Ecuador (Ôj, der seinen Namen von dem das Land durch- schneidenden Äquator hat, ragen die höchsten Vulkane der Erde empor. Die Haupt- stadt Quito (sprich: kito) ist auf einer Hochebene gelegen, die durch die Seewinde reichliche Niederschläge empfängt und sich infolgedessen durch eine reiche Ent- wicklung des Pflanzenwuchses auszeichnet. c) Der Staat Peru (ú) hatte ebenso wie Mexiko zurzeit der Entdeckung eine hoch- entwickelte Kultur unter seinen Inkakaisern, ist aber durch die spanische Herr- schaft heruntergekommen. Der Haupthafen ist Callao (sprich: kaljáo). In seiner Nähe liegt die Hauptstadt Lima. Mehrere Eisenbahnen führen hier in kühnen Brücken- und Tunnelbauten hoch in die Anden hinauf. Die Küste und die davor- lagernden Inseln entbehren beinahe vollständig der Niederschläge, deshalb konnte sich der Dünger der Vögel (Guano, spr. guâno) hoch anhäufen und im Innern Salpeter aus der Erde ausblühen. Reste von den Prachtbauten der alten Peruaner finden sich besonders am Titikakasee (titikákasee). Das Gebirge ist reich an Silber; aus den Wäldern gewinnt man Chinarinde; die Pflanzungen eignen sich namentlich für Kakao. d) Bolivia ist reich an Silbererzen, hat Kaffee- und Kakaopflanzungen und auf weiten Weideflächen treibt es Viehzucht. Der größte Ort ist La Paz (sprich: pâsz). Im S. des Landes liegt das durch seine Silberwerke berühmte Potosi (i). e) Die Republik Chile (tschile) hat den schmalen und infolge einer kühlen Meeresströmung vielfach unfreundlichen Küstenstrich inne, ist aber reich an Erzen, namentlich an Kupfer und Silber, und hat große Ablagerungen von Sal- peter und Guano. Die Hauptstadt Santiago (âgo) ist die größte Stadt des Pazi- fischen Südamerika und hat eine Universität. Seine Hafenstadt Valparaiso (walparaiszo, d. i. paradiesisches Tal) ist eine bedeutende Handelstadt. Hier und Steinecke-Kret schmer, Deutsche Erdkunde. Iii. Teil. 5

9. Für die unteren Klassen - S. 161

1897 - Leipzig : Freytag
Mittelamerika. 161 Selbständige Staaten. Flächen- iuhalt in Einwohner Wichtige Orte Einwohner in Tausenden Republik Mejico .... 1 947 000 12 Mill. Mejico 300, Veracrnz Vereinigte Staaten von im Staate: Amerika (Union) ! ! 9 212 000 63 .. New-Aork, 1300 Philadelphia, 433 Boston, 450 Baltimore, 433 Washington, 230 Chicago, 1100 St. Louis, 430 New-Orleans, 250 San Francisco, 300 New-Uork Pennsylvanien Massachusetts Maryland (Columbia) Illinois Missouri Loisiaua Californien Wittelamerika. Unter Mcttelamerika begreift man die Landenge, welche Nord- und § 240. Südamerika mit einander verknüpft, sowie die Reihe von Inseln, welche östlich davon den Golf von Mejieo und das caribische Meer gegen den atlantischen Oceau begrenzen. Die Landenge. Die Landenge beginnt mit dem Isthmus von Tehnantepec. Sie Natur, ist vorwiegend Hochland, dem mehrere noch thätige Vulkane aufgesetzt sind. Auf der atlantischen Seite treten aus ihr zwei Halbinseln, Incat an und Honduras, hervor. Das Klima ist tropisch heiß und regenreich. Ein üppiges Pflanzen- kleid schmückt daher den Boden, namentlich auf der westlichen Abdachung, wo auch die gewinnbringende Cocospalme gedeiht. Auf der östlich eu Seite werden Kaffee, Kakao und Vanille angebaut. Auch gewinnt man wertvolle blaue Farbstoffe aus dem Anbau der Indigopflanze und rote aus der Zucht der Cochenillelans, die auf dem Opuntienkaktus lebt. Der Handel ist noch unbedeutend. Der atlantischen Küste fehlen überdies gute Häfen, die wir nur an der pacifischen Küste, besonders in der großen Fonsecabai, finden. Die schmälste Stelle der mittelamerikanischen Landenge ist der Isthmus §241. von Panama (panamü.). Diese wird von einer Bahn durchschnitten, welche ^05 den Verkehr zwischen den beiden viel befahrenen Oceanen vermittelt. Eine namn' Durchstechung der Landenge durch einen Kanal ist bisher nicht gelungen, würde aber für den Weltverkehr von großer Bedeutung sein. Das ganze Gebiet war früher spanische Kolonie. Jetzt wird es von Staaten. 5 Republiken, Guatemala, Honduras, San Salvador, Rica- Me, Lehrbuch der Erdkunde. I. 11

10. Für die unteren Klassen - S. 163

1897 - Leipzig : Freytag
Südamerika. 163 Südamerika. Südamerika ist nur wenig gegliedert. Im Norden springen in das §243. caribische Meer einige Halbinseln vor, und an der Westküste greift im Süden J"«* das Meer in zahlreichen Fjorden tiefer in das Land ein und schneidet durch enwfl' die Magellaustraße schließlich die Feuerlandsinseln vou der Süd- spitze des Festlandes ab. Wie Nordamerika wird auch die Südhälfte der neuen Welt im Westen Anden, von einem Kettengebirge, den Anden oder Cord illeren (cordiljeren) durchzogen. Es reicht von der Landenge von Panama bis zur äußersten Südspitze, wo es auf eiuer Insel im Cap Hoorn endet. Im Süden bilden die Anden ein einheitliches Kettengebirge mit vielen Gletschern und hohen Gipfeln, unter denen mehrere Vulkane sind. Etwa unter 30" s. Br. steigt der höchste Berg Amerikas, der Aeoneagna, bis 7000 m auf. Nördlich davon verzweigen sich die Ketten und schließen breite Hochländer ein. Auf dem einen derselben liegt der große Titicaeasee, 3800 m über dem Meere. Östlich davon erhebt sich der S orata bis zu 6500 m. Das Gebirge weudet sich uun mehr nach Nordwesten, um etwa unter dem Äquator wieder eine nördliche und nordöstliche Richtnng einzunehmen. Dort ragt der gewaltige 6300 m hohe Chimborazo (tschimborasso) auf, umgeben von zahlreichen, nur wenig niedrigeren Feuerbergen. Dann teilen sich die Ketten wieder. Zwischen sie senken sich Ebenen ein, von denen die eine von dem Magdalenenström durchflössen wird, eine andere den See von Maracaibo einschließt. Östlich steigen wir von den Anden in ein weites Tiefland hinab, das §244. von wahren Riesenströmen durchflössen wird. Im Norden liegt die Ebene &W- des Orinoco, der in einem ausgedehnten Delta mündet. Den mittleren wnd. Teil des östlichen Südamerika erfüllt das Stromnetz des Amanzonas, des gewaltigsten und wasserreichsten Flusses der Erde. Er entspringt aus den westlichen Ketten der Anden. In seinem Oberlauf führt er den Namen Marannon (maranj6n). Auf seinem westöstlichen Laufe durch das Tief- land nimmt er mehrere große Ströme auf, so von rechts den Madeira (madera), von links den Rio Negro. Dieser steht in Verbindung mit denl Orinoco, dessen Lauf sich gabelt. Nahe der Mündung in den atlantischen Oeean teilt sich der Amazonenstrom mehrmals. Ein Arm biegt nach Süden ab und vereinigt sich mit dem Para (parä). Die Amazonasebene wird im Norden von der des Orinoco durch das Bergland von Guayana, im Osten von dem atlantischen Oeean ilnder. durch das ausgedehnte brasilianischebergland getrennt. Beide Berg- länder erreichen fast 3000 m Höhe. In: Westen des südlichen brasilianischen Berglandes liegt die Ebene des Parana (paranä), der mit Paraguay und Uruguay ebenfalls 11*
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